Boulevardjournalisten und Paparazzi hätten heute ihre helle Freude daran: Friedrich Wilhelm II., ab 1786 König von Preußen, lernt als 22-jähriger Kronprinz, Wilhelmine Enke, die 13-jährige Tochter eines Potsdamer Musikers, kennen und beginnt eine lebenslange Affäre mit ihr. Der Kronprinz wird preußischer König, heiratet „standesgemäß“ und lässt Wilhelmine der Form halber einen seiner Kammerdiener heiraten. Wilhelmine wird vom Liebhaber und König in den Adelsstand erhoben und baut nun mit ihm als Gräfin Lichtenau das kleine Schloss auf der Pfaueninsel – als Liebesnest. Nach dem Tod Friedrich Wilhelm II. lässt sie sein Nachfolger Friedrich Wilhelm III. verhaften, ihr inzwischen beträchtliches Vermögen beschlagnahmen und anklagen wegen Bereicherung, Betrug und Landesverrat. Eine stattliche Pension erhält sie aber trotzdem und stirbt 1820 in Berlin. Heute steht die Pfaueninsel unter Naturschutz und ist eine beliebte Attraktion für Besucher. Ihre Besonderheit sind die freilaufenden Pfauen.