Der Grunewaldturm, 55 Meter hoch, (früher auch König-Wilhelm-Turm und Kaiser-Wilhelm-Turm genannt) steht als Aussichtsturm auf dem Karlsberg im Grunewald an der Havelchaussee. Zur Erinnerung an den 1888 verstorbenen preußischen König und späteren deutschen Kaiser Wilhelm I. beschloss der Landkreis Teltow die Errichtung eines Ehrenmals. Der Grunewald als vorgesehener Standort gehörte derzeit noch nicht zu Berlin, sondern zum Kreis Teltow. Der Berliner Architekt Franz Schwechten erhielt den Auftrag, den Turm zu bauen. Schwechten, auch verantwortlicher Architekt für den Bau des Berliner Anhalter Bahnhofs sowie der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, wählte als Baumaterial roten Backstein. Er ließ den Turm im Stil der märkischen Backsteingotik mit Giebeln, Türmchen und gotischen Spitzbogenfenstern bauen. Fertiggestellt und eingeweiht wurde der Turm 1899. 1953 erfolgte die erste umfassende Sanierung. 2007 wurde das Gebäude wegen erheblicher Baumängel an der Treppenanlage gesperrt. Die erneute Sanierung für 1,5 Mio. Euro dauerte bis Ostern 2011. An einem bestimmten Punkt, der nur von Wasserseite aus sichtbar ist, kann man durch alle vier sich gegenüberliegende Fenster des Turmes sehen – ein beliebter Ausblick für Bootsfahrer (früher – als Alkoholkontrollen noch nicht so genau genommen wurden – grüßten Segler und Motorbootfahrer beim Passieren dieser Stelle den Turm gerne mit einem Schluck).