Ein Seenotrettungskreuzer und ein Seenotrettungsboot im SAR-Dienst auf der Nordsee beim Einsatz für einen Fischkutter
Mehr als 1.600 Mal waren die Seenotretter bisher in diesem Jahr auf Nord- und Ostsee im Einsatz. Darüber hinaus trainieren sie ständig für den Ernstfall (Bild). Foto: Peter Neumann, YPScollection

04.11.2020 ++++ Auf Nord- und Ostsee sind die Seenotretter in den ersten zehn Monaten des Jahres 2020 bereits gut 1.600 Mal im Einsatz gewesen. Die Besatzungen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben dabei rund 3.400 Menschen geholfen. Allein rund 350 von ihnen wurden aus Seenot gerettet oder Gefahr befreit. Seit Gründung der DGzRS vor mehr als 155 Jahren zählt die Statistik der Seenotretter gut 85.500 Gerettete. Die Modernisierung ihrer Rettungsflotte schreitet weiter voran. 2020 und 2021 lösen insgesamt zehn neue Einheiten ältere Seenotrettungskreuzer und -boote ab.

Die Seenotretter kamen zahleichen Fischereifahrzeugen und ihren Besatzungen zu Hilfe, waren mehrere Male für Offshore-Windparkversorger, Seeleute von Handelsschiffen oder Passagiere von Fähren und Fahrgastschiffen im Einsatz. Auch viele Wassersportler und Küstenbesucher konnten sich erneut auf die schnelle Hilfe der DGzRS-Besatzungen verlassen. Nun hat die rauere Jahreszeit begonnen, das Wetter auf See wird wieder schlechter. Erst am vergangenen Wochenende retteten die freiwilligen Seenotretter der Station Travemünde drei Menschen nach Kenterung ihres Bootes stark unterkühlt aus der 13 Grad Celsius kalten Ostsee.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie waren in den vergangenen Monaten weniger Schiffe auf Nord- und Ostsee unterwegs. Auch die diesjährige Wassersportsaison begann verspätet. Beides macht sich in der jüngsten Einsatzstatistik der Seenotretter bemerkbar. Vom Januar bis Oktober 2020 haben die Besatzungen der rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote 1.605 Einsätze gefahren, etwa 400 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dennoch halfen sie dabei annähernd gleich vielen Menschen (3.366, Details siehe Anhang).

Quelle: DGzRS