Das Projekt „Fishing for Litter“ wurde im Jahr 2011 vom NABU gemeinsam mit schleswig-holsteinischen Fischern ins Leben gerufen. Seit dem heutigen Donnerstag sind insgesamt 14 Häfen an der deutschen Küste beteiligt und rund 20 Tonnen Müll durch die deutsche Küstenfischerei aus den Meeren geholt. Jetzt hat das Land Schleswig-Holstein zugesichert, das Projekt für weitere drei Jahre zu finanzieren. 

Seit August 2016 können Fischer in insgesamt sechs schleswig-holsteinischen Häfen gefischten Meeresmüll kostenlos entsorgen. Mit den Häfen Niendorf und Travemünde stoßen zwei weitere Stationen zum „Fishing for Litter“-Projekt des NABU. Insgesamt sind nun 14 Häfen an der deutschen Nord- und Ostseeküste beteiligt, mit mehr als 150 Fischern. Die Idee von „Fishing for Litter“ ist so einfach wie effektiv: Fischer können den Müll, der sich unweigerlich in ihren Netzen verfängt, mit an Land bringen und ihn dort kostenfrei und fachgerecht in extra bereit gestellten Containern entsorgen. Anschließend werden die gefischten Abfälle auf ihre Zusammensetzung und Wiederverwertbarkeit hin untersucht. Die Ergebnisse verraten auch, woher der Müll in Ost- und Nordsee kommt. Anhand dieser Erkenntnisse können schließlich effektive Strategien zur Vermeidung von Meeresmüll entwickelt werden, wie es unter anderem die 2008 verabschiedete EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie vorsieht. „Müll im Meer ist ein gigantisches Problem. Das Projekt ist ein wertvoller Ansatz und ein Paradebeispiel dafür, wie Fischerei und Umweltverbände Hand in Hand den Schutz unserer Meere vorantreiben. Genau das ist das Ziel des Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF).

Plastikmüll auf dem Darss. Foto: NABU/F. Paulin

Plastikmüll auf dem Darß. Foto: NABU/F. Paulin

Mithilfe der Mittel hat das Projekt nun auch längerfristige Planungssicherheit“, sagte Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck anlässlich der Einweihung der neuen Container. Mit der Förderung steht das „Fishing for Litter“-Projekt für die kommenden drei Jahre auf sicheren Beinen. Die knapp 115.000 Euro, die das schleswig-holsteinische Umweltministerium über Mittel des Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) zugesichert hat, ermöglichen es dem NABU, das Netzwerk der teilnehmenden Häfen mit lokalen Partnern weiter auszubauen. „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein.

Insbesondere Plastikabfälle sind ein zunehmendes Problem für die Ozeane. Geschätzte 600.000 Kubikmeter Müll liegen allein am Grund der Nordsee. Die ökologischen Folgen für die Meeresumwelt sind vielfältig: Seevögel und Meeressäuger ersticken oder verhungern. Und auch Fische, Muscheln und Kegelrobben sind heute durch Mikroplastik belastet. Zugleich klagen Fischer über verunreinigte Fänge sowie kaputte Netze, und Kommunen müssen Millionen Euro für die Reinigung von Stränden ausgeben.

Mehr  Informationen zum Projekt gibt es hier.