Nicht umsonst haben Wassersportfreunde die Strecke zwischen Plaue und der Mündung in die Elbe bei Havelberg „Amazonas Brandenburgs“ getauft. Sind bei Potsdam die Seen noch von bewaldeten Hügeln der eiszeitlichen Endmoränen umgeben, beginnt jetzt die Landschaft zu einer grünen und flachen Niederung zu werden. Die Landschaft wird nie langweilig. Die Havel mäandert in vielen Windungen und Biegungen und wechselt ständig von schmalen Kurven in große Flusslandschaften und plötzlich wird daraus ein kilometerbreiter prächtiger See. An beiden Flussseiten sind kleine Anleger, Marinas und wundervolle Ankerplätze zu finden. Mensch und Natur leben hier in großer Eintracht zusammen. Die hier lebenden Brandenburger sind stolz darauf, im größten zusammenhängenden Binnenfeuchtgebiet im westlichen Mitteleuropa zu Hause zu sein.

Die Feuchtwiesen, dichten Schilfgürtel und ungestörten Havelnebenarme entlang der Havel sind unter nationalen und internationalen Schutz gestellt. So können sie vielen gefährdeten Arten letzte Brut- und Lebensräume und sicheres Durchzugs-, Rast und Überwinterungsgebiet für Zugvögel bieten. Hier finden im Herbst und im Frühjahr bis zu 100.000 Saat- und Blässgänse und tausende anderer Wat- und Wasservögel auf ihren langen Reisen die nahrungsreichen und überlebensnotwendigen Rastplätze. Hier finden auch die Großtrappen, die zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Welt gehören, einen ihrer letzten Lebensräume in Deutschland.