Brandenburg ist Waldland. Mehr als ein Drittel Brandenburgs ist bewaldet. Das sind 37 Prozent der Landesfläche oder 1,1 Millionen Hektar Waldfläche. Damit gehört Brandenburg zu den Top Fünf der waldreichsten Bundesländer. Für Waldfreunde gibt es jetzt einen weiteren Grund zur Freude: In Brandenburg werden immer weniger Bäume gefällt.

Fällungen mehrheitlich in Privatwäldern
2016 wurden in Brandenburgs Wäldern fast 4,6 Millionen Kubikmeter Holz (ohne Rinde) eingeschlagen. Damit kamen 8 Prozent des gesamtdeutschen Holzeinschlags aus Brandenburg. Gegenüber dem Jahr 2014 verringerte sich der Einschlag im Land um 4,5 Prozent bzw. 214 000 Kubikmeter und gegenüber 2013 sogar um 11 Prozent bzw. 552 000 Kubikmeter. Fast 89 Prozent des eingeschlagenen Holzes kamen 2015 aus Nadelholzbeständen. Dies erklärt sich mit dem hohen Anteil an Nadelwäldern in Brandenburg. Allein die Kiefer wächst auf etwa 75 Prozent der Brandenburger Waldfläche. Mehr als 61 Prozent des Brandenburger Holzeinschlages erfolgten in Privatwäldern  Auf Bundesebene lag dieser Anteil 2015 bei gut 43 Prozent. Etwa 12 Prozent  des gesamten Holzeinschlages wurde in kommunalen und kirchlichen Wäldernvorgenommen. Weitere 1,1 Millionen Kubikmeter wurden in Landeswäldern und 162 000 Kubikmeter in Bundeswäldern eingeschlagen.

Twitternde Bäume
Wie sehr sich die Menschen und ihre Bäumen manchmal ähneln, kann in der Schorfheide, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet des Landes, beobachtet werden. Hier geht der Wald im Rahmen des europäischen Projekts „TwitteringTrees“ sogar online, was für eine Schorfheider Kiefer  ein Ende des genügsamen Herumstehens im Wald  bedeutet. Denn bald soll sie Informationen über ihren Gesundheitszustand twittern. In Echtzeit fließen dann Daten des Baumes, zum Beispiel über Wasserfluss und Verdunstung, ins Internet. Die „Twittering Trees“ liefern neue Erkenntnisse, wie Bäume und Wälder auf zunehmenden Hitze- und Trockenstress reagieren. Die Feindiagnose von Zuwachs und Änderung des Wasserhaushalts von Bäumen erlaubt es, Stress-Zustände von Wäldern schnell zu erkennen – ein Umstand mit Frühwarn-Potenzial.In Belgien twittern bislang schon sechs Bäume, in den Niederlanden einer. Ein sich kontinuierlich erweiterndes „Twittering Tree“-Netzwerk könnte die Möglichkeit zu einem europaweiten Frühwarnsystem eröffnen, das die Gefahren durch Extremwetterlagen sofort erkennbar macht. Ein erster Schritt dazu ist mit diesem EU-Projekt gemacht.

Das Land Brandenburg betreibt seit mehr als 20 Jahren einen intensiven Waldumbau. Ziel ist es, Kiefernmonokulturen in naturnähere Laub- und Mischwälder und damit widerstandsfähigere Wälder umzugestalten.