Der Ausbau der ca. 149 km langen Havel-Oder-Wasserstraße (HOW) von Berlin-Spandau bis zur Staatsgrenze mit Polen ist Bestandteil des aktuellen Bundesverkehrswegeplanes 2003 und dort mit insgesamt 600 Mio. € veranschlagt. Vorgesehen ist die Grundinstandsetzung und der Teilausbau des Oder-Havel-Kanals, der Scheitelhaltung der HOW, nach Wasserstraßenklasse Va für Fahrzeuge mit 110 m Länge und 11,40 m Breite. Schubverbände sollen durchgängig mit einer Länge von 135 m verkehren können. Die Brücken werden auf eine Durchfahrtshöhe von 5,25 m über einem oberen Betriebswasserstand angehoben.

Die derzeitige Leistungsfähigkeit der Havel-Oder-Wasserstraße entspricht weder heutigen noch künftigen Anforderungen.
Seit der Inbetriebnahme vor über 90 Jahren haben sich die Schiffstypen und damit einhergehend die Belastungen auf die Kanalauskleidung verändert. Die langsam fahrenden Schleppverbände wurden von stark motorisierten Einzelfahrern und Schubverbänden bis 135 m Länge und 8,25 m Breite verdrängt. Die aufgrund der ungünstigen Querschnittsverhältnisse hohen Rückstromgeschwindigkeiten führen immer wieder zu erheblichen Schäden an den Kanalufern.

Aufgrund zunehmender Schadensbilder musste in Teilbereichen der Scheitelhaltung ein Einrichtungsverkehr eingeführt werden; im Bereich der gedichteten Dammstrecken zwischen Marienwerder und dem Schiffshebewerk Niederfinow ist auch heute noch nur eine einschiffige Passage möglich, Schiffe dürfen sich dort nicht mehr begegnen. Dies führt zu langen Wartezeiten und wirtschaftlichen Nachteilen für die Schifffahrt.

Das Gesamtvorhaben zum Ausbau der Havel-Oder-Wasserstraße von der Schleuse Spandau bis zur Staatsgrenze nach Polen umfasst folgende wesentliche Baumaßnahmen:

  • Streckenausbau auf 3,00 m bzw. 4,00 m Wassertiefe für Einzelfahrzeuge bis zu 110 m Länge, 11,40 m Breite, 2,20 m bzw. 2,80 m Abladetiefe und für Schubverbände bis max. 135 m Länge,
  • Bau eines neuen Schiffshebewerkes in Niederfinow,
  • Herstellen einer Brückendurchfahrtshöhe von 5,25 m auf gesamter Strecke,
  • Verbesserung der Dammsicherheit und der Funktion der Sicherheitstore.

Quelle: WSA Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Eberswalde

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