Im Gegensatz zum Vorjahr, das sich im Frühjahr mit ausgeglichenen Temperaturen präsentierte, war der Frühling 2017 erheblich zu warm. Während die Niederschlagsmenge deutlich unter dem vieljährigen Mittel blieb, lag die Sonnenscheindauer geringfügig über dem Soll. Das meldet der Deutsche Wetterdienst nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Zum fünften Mal in den letzten sechs Jahren fiel der Frühling zu trocken aus. Statt 186 Liter pro Quadratmeter im bundesweiten Mittel, fielen nur etwa 155 Liter pro Quadratmeter. Das sind nur 83 Prozent des vieljährigen Durchschnitts. Unter reichlich Hochdruckeinfluss blieb es im Südwesten und Osten Deutschlands besonders trocken. Im östlichen Sachsen-Anhalt und im südwestlichen Rheinland-Pfalz kamen örtlich sogar nur 65 Liter pro Quadratmeter zusammen.

Extrem warmer März, Kälterückfall im April, ein zuletzt hochsommerlicher Mai. Die Mitteltemperatur des meteorologischen Frühlings lag mit 9,6 Grad Celsius um 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung plus 1,1 Grad.  Ausschlaggebend war der wärmste März seit Beginn flächendeckender Wetteraufzeichnung im Jahre 1881. Mit einer bemerkenswerten Differenz von 3,7 Grad über der Referenz wurden die Weichen für einen insgesamt zu warmen Frühling gestellt. Die Pflanzenwelt reagierte auf das milde Frühjahr mit sehr früher Blüte und Blattentfaltung. Umso verheerender wirkten sich die Kaltlufteinbrüche Mitte April auf die dann schon weit vorangeschrittene Vegetation aus.  Besonders die Nacht zum 20. April brachte, außer an den Küsten, überall in Deutschland leichten bis mäßigen Frost. Vor allem der Mai bereitete dann aber wieder den Weg Richtung Sommer. Eine kurze, markante Hitzewelle zum Ende des Wonnemonats brachte etliche „Heiße Tage“, bei Tageshöchstwerten von fast 35 °C.

Die Wetterexperten registrierten für Brandenburg im Mittel 10,0 °C (8,2 °C) und etwa 515 Sonnenstunden (507 Stunden). Zum Vergleich: In der Referenzperiode von 1961 bis 1990 zeigte das Thermometer im Durchschnitt 8,2 °C.  Mit knapp 110 l/m² gehörte Brandenburg 2017 außerdem zu den trockenen Regionen Deutschlands. Berlin präsentierte sich im Frühling mit 10,5 °C  als wärmstes, mit beinahe 100 l/m²  als das trockenste und mit fast 500 Stunden  als ein vergleichsweise sonnenscheinarmes Bundesland. Dazu kam Sturmtief „Eckart“, das am 18. März mit schweren Sturmböen über das Gebiet hinwegfegte. Berlin-Schönefeld meldete dabei eine Windspitze von  102 km/h. Im Sturm kam eine Person ums Leben.

Mecklenburg-Vorpommern ordnete sich im Frühling 2017 mit 9,0 °C bei den eher kühlen Bundesländern ein. Die Niederschlagsmenge addierte sich auf rund 140 l/m²  und die Sonne schien annähernd 510 Stunden (516 Stunden).