Am 5. Februar haben die hochmodernen Hybridfährschiffe „Berlin“ und „Copenhagen“ der Reederei Scandlines ihren regulären Fahrdienst auf der Route Rostock-Gedser aufgenommen. Ein richtiger Schritt in Richtung emissionsarme Zukunft. Denn bisher sind die meisten Fähren echte Umweltkiller.

Während sich die Elektromobilität auf der Straße immer mehr etabliert, ist von diesem Trend auf See wenig zu beobachten. Emissionsarme Anriebe sind hier kaum verbreitet. Das könnte sich jetzt ändern. Die deutsch-dänische Reederei Scandlines mit Hauptsitz in Hamburg lässt seit Anfang des Monats die  Hybridfähren „Berlin“ und „Copenhagen auf der Route zwischen Rostock und dem dänischen Gedser verkehren. Dabei soll es sich laut Angaben des Herstellers um die die größten Hybridschiffe der Welt handeln. Positiver Nebeneffekt: Mit den beiden neuen Fähren ist die Reederei in der Lage, ihre Transportkapazitäten auf der kürzesten Verbindung über die Ostsee mehr als zu verdoppeln.

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Die Hybridfähre „Berlin“ vor dem Strand von Warnemünde. Foto: Scandlines/ Søren Lund Hviid

21 Mal täglich verkehren die Fähren zwischen Rostock und Gedser, die Überfahrtszeit beträgt dabei 1 Stunde und 45 Minuten. Mit Kapazitäten für bis zu 460 Pkws und 1.300 Passagiere pro Fähre bietet die Reederei nun die höchste Frequenz für Reisen nach Skandinavien ab Rostock. Gleichzeitig schließt Scandlines die erste Phase der eigenen Zero-Emission-Vision fristgemäß ab. Denn die Hybridfähren sind für die Reederei nach eigenen Angaben nur ein Zwischenschritt. Ziel sei, laut Scandlines, ein vollständig emissionsfreier Fährverkehr. Mit der abgeschlossenen Aufrüstung der Hauptmaschinen in den Schiffen verfügt die Reederei nun bereits über eine komplette Flotte aus umweltfreundlichen Hybridfährschiffen auf den Routen Rostock-Gedser und Puttgarden-Rødby.

Angetrieben werden die Schiffe aus einer Kombination aus konventionellem Dieselantrieb und Batterie. Wird mehr Energie produziert als gerade benötigt, kann diese von der Batterie gespeichert werden. Benötigt wiederum der Generator Energie, kann er sie von der Batterie beziehen. So können laut Scandlines um bis zu 15 Prozent Kohlenstoffdioxid-Emissionen eingespart werden.

Die Umschlagzeit im Hafen Rostock beträgt trotz verdoppelter Kapazität nur 15 Minuten. Zusätzlich genießen Reisende einen erhöhten Komfort beim Aus- und Einsteigen. Außerdem befinden sich alle wichtigen Serviceeinrichtungen künftig auf einem Deck, das über optimale Zugänge zum Fahrzeugdeck verfügt. Das lohnt sich zum Beispiel für Busreisende, die auch während der Überfahrt die Zeit gemeinsam verbringen möchten. Typisch skandinavisches Interieur, ein Restaurant sowie mehrere Onboardshops soll die Überfahrt darüber hinaus besonders kurzweilig gestalten.

Die Reedereien stehen zunehmend unter Druck. Denn auf dem Weltklimagipfel in Paris wurde entschieden, bis Mitte des Jahrhunderts den weltweiten Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen bilanziell auf Null zu senken. Darüber hinaus sind laut Weltgesundheitsorganisation WHO bis zu 50.000 vorzeitige Todesfälle in Europa auf giftige und krebserregende Schiffsemissionen zurückzuführen.