Müll stellt eine einzigartige Bedrohung für unsere Ozeane dar. Nicht nur Millionen Meerestiere und Seevögel sterben daran qualvoll, die gigantischen Müllstrudel gefährden auch zunehmend den Menschen. Das Humboldt Forum zeigt zu diesem Thema den Film „Plastik – Fluch der Meere“ und lädt zum Gespräch mit den Dokumentarfilmern Friedemann Hottenbacher und Max Mönch sowie dem Umweltforscher Dr. Mark Lenz ein.

Auf mysteriöse Weise werden unablässig Tonnen von Plastikteilen an einer hawaiianischen Insel angeschwemmt. Zudem entdeckte man vor einigen Jahren weit draußen im nordpazifischen Ozean eine kreisende Strömung mit etwa 100 Millionen Tonnen Plastikmüll. Das gleiche Phänomen fand sich auch im Nordatlantik. Inzwischen vermuten Strömungsforscher einen Müllstrudel auch südlich des Äquators. Der Filmemacher Friedemann Hottenbacher begleitete ein Expeditionsteam um den Umweltaktivisten Marcus Eriksen bei der Suche nach weiteren Müllstrudeln in den Weltmeeren. Wie muss man sich so eine riesige Ansammlung von Abfällen vorstellen? Und was würde es bedeuten, wenn Marcus Eriksen fündig würde?

Parallel zu Marcus Eriksens Suche versuchen Wissenschaftler herauszufinden, was Plastik im Meer eigentlich anrichtet. Dabei geht es nicht nur um strangulierte Seelöwen, erstickte Vögel und tödlich verletzte Schildkröten. Chemiker und Meeresbiologen haben festgestellt, dass die eigentliche Gefahr in der toxischen Wirkung des Plastiks auf die Meeresfauna und -flora liegt. Sie scheint wesentlich höher zu sein, als bisher angenommen

Im Humboldt Forum stellen Friedemann Hottenbacher und Max Mönch Ausschnitte aus ihrem beeindruckenden Film „Plastik – Fluch der Meere“, der das Ausmaß des Kunststoffproblems in den Weltmeeren zeigt, vor und sprechen mit Dr. Mark Lenz vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel über maritime Ökologie und die Spuren der alarmierenden Auswirkungen der globalen Plastikflut. Die Veranstaltung findet im Rahmen der neuen Ausstellung Extreme! Natur und Kultur am Humboldtstrom statt. Anhand von archäologischen Objekten und Beispielen aus der Pflanzen- und Tierwelt zeigt hier das Humboldt Forum, wie Mensch und Natur sich an eine extreme Umwelt anpassen und welche Verflechtungen zwischen Natur und Kultur, lokalen und globalen Ereignissen bestehen.

Bis zur Fertigstellung des Berliner Schlosses weitet das Humboldt Forum seinen Wirkungskreis mit einem vielfältigen Programm aus. Als Forum für die Bürger öffnet sich das Humboldt Forum nicht nur räumlich nach allen Seiten, es lädt auch alle zum Austausch über die Inhalte ein. Hauptakteure sind die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) mit dem Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst, die Kulturprojekte Berlin mit dem Stadtmuseum Berlin und die Humboldt-Universität zu Berlin.

Die Veranstaltung findet im Musterraum auf der Schlossbaustelle am Eingang Süd, Schlossplatz, Ecke Breite Straße, statt. Film und Gespräch sind in deutscher Sprache. Besucher können sich hier anmelden.