Was den meisten landseitig ganz selbstverständlich erscheint – als Gast in ungewohnter Umgebung schon auf der Autobahn zum Ziel geleitet zu werden, am Ortseingang willkommen geheißen zu werden und durch touristische Beschilderung informiert zu werden – ist auf dem Wasser noch weitestgehend Neuland. Geht es nach dem Deutschen Tourismusverband, soll sich das ändern.

Öffentliche Anlegestellen, Marinas, Gastliegeplätze, Bootshäuser, Gaststätten und Hotels sind für den ortsunkundigen Wassertouristen oft nur schwer zu erkennen. Unnötiges und langes Suchen, vergebliche Anlegemanöver und Orientierungslosigkeit sind nicht selten das frustrierende Ergebnis eines Urlaubstages, der mit dem Wunsch nach Ruhe und Entspannung begonnen hat.
Das weithin sichtbare Symbol der „Gelben Welle“ ermöglicht ein besseres Erkennen der Anlegemöglichkeiten und signalisiert ein „Herzliches Willkommen“. Die Initiative stärkt nachhaltig die regionale Wirtschaftskraft, indem sie auf Serviceangebote, Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie und Sehenswürdigkeiten aufmerksam macht, sie ist aber auch ein erheblicher Sicherheitsfaktor im Wasserstraßenverkehr, da durch ihre weithin sichtbare Erkennbarkeit unnötiger Suchverkehr entfällt. Daher empfahl das Bundesministerium für Verkehr die Gelbe Welle als nutzerfreundliches wassertouristisches Leitsystem allen Bundesländern als „best-practice-Beispiel“ zur deutschlandweiten Einführung. In Deutschland besteht bereits ein Netz von ca. 550 Anlegestellen mit „Gelber Welle“ in 12 Bundesländern.

Auch durch die Hauptstadtregion führt die gelbe Welle. Kein Wunder, wird Berlin doch immer attraktiver für Wasser-Touristen, die mit eigenem oder geliehenem Boot anreisen. Für die vielen Gäste, die zum Teil sogar vom Bodensee oder aus den Niederlanden nach Berlin fahren, stehen zwischen Köpenick über Erkner, Mitte und bis nach Spandau ein gutes Dutzend innerstädtische Liegeplätze zur Verfügung. Ein Zwischenstopp an diesen mit einem weißen P auf blauem Grund gekennzeichneten Anlegestellen ist bis zu 24 Stunden kostenlos. Genug Zeit, um sich ungestört Sightseeing, Shopping, Theater- oder Museumsbesuchen zu widmen. Mit Wasser oder Treibstoff kann sich der Gast an diesen Liegeplätzen nur beschränkt versorgen. Dafür gibt es spezielle Tankstellen bzw. Bunkerboote.

Mit der Aktion Gelbe Welle entwickelte der Tourismusverein Köpenick-Treptow eine weitere Möglichkeit, den durchfahrenden Freizeitkapitänen den Aufenthalt in Berlin so angenehm wie möglich zu machen. Mit dem gut sichtbaren gelben Symbol signalisieren mehr als 100 Marinas, Vereine und Stegbetreiber in der Stadt: Hier sind Wassertouristen willkommen. Die Aktion wird in Kooperation mit Brandenburg weiter ausgebaut, erstreckt sich inzwischen auf Treptow, Tegel, Potsdam und die Brandenburger Gewässer und soll müden Wasserreisenden die Suche nach einer geeigneten Anlegestelle erleichtern. So sollen die Piktogramme den Wassertourismus in der Hauptstadtregion noch attraktiver machen.