Seit 1997 startet ein knallrotes Wasserflugzeug aus der Treptower Spree zu Rundflügen über die Hauptstadt. 60 000 Gäste haben seitdem an den Flügen teilgenommen und das Flugzeug zu einem Wahrzeichen Berlins gemacht. Zum Ende der Saison ist nun Schluss.

cimg0255-1030x773

Foto: Air Service Berlin

Einmal auf dem Wasser starten und landen, sich in die Lüfte schwingen, wie ein Schwan – dieser Traum ging für über 60.000 Berliner und ihre Gäste aus aller Welt in Erfüllung. Viele kauften für ihre Lieben Geschenkgutscheine, Kinder waren vor Freude ganz aufgeregt, Heiratsanträge wurden unter Tränen am Himmel über Berlin entgegen genommen und sogar Stunts wurden mit der wendigen Maschine gedreht, zum Beispiel für die Produktion von „Alarm für Cobra 11“. Auch als Kulisse für Model-Shootings machte sich das kleine Flugzeug einen Namen. Start- und Landefotos befinden sich tausendfach auf den Handys der Besucher des Treptower Park.

Doch nun ist es klar: Das rote Wasserflugzeug des Air Service Berlin, das seit über 19 Jahren über Berlin kreuzt, wird verkauft. In keiner anderen Hauptstadt Europas gab es ein Wasserflugzeug, das mitten in der Stadt auf einem Fluss agierte. Auch in Berlin wird es nun leider zu eng. Die touristische Entwicklung auf der Spree am Treptower Park hat in den letzten Jahren sprunghaft zugenommen. Auf dem begrenzten Raum dieses Spreeabschnitts sind zu den üblichen Anbietern, wie Schiffsrundfahrten und Bootsverleihern, eine Vielzahl von Paddelboten, Segelbooten, Stand up Paddlern, Grillboten, Luftmatratzen und auch Badegästen dazu gekommen.

Frank Hellberg (55), Geschäftsführer von Air Service Berlin, sagte gegenüber der Berliner Morgenpost: „Wir verkaufen das Flugzeug nicht aus wirtschaftlichen Gründen, es ist leider einfach so, dass sich auf der Spree am Treptower Park, unserem Start- und Landeplatz, immer mehr Leute bewegen. Die Zeiten haben sich geändert, das Interesse der Berliner am Wassersport hat sich verstärkt.“ Aus Sicherheitsgründen sei ein Weiterbetrieb der Rundflüge leider nicht möglich.  Zudem konnte keine alternative Start- und Landestelle auf einem Berliner Gewässer gefunden werden.

Allerdings bedeutet dies nicht das Ende für den markanten Flieger. Im Laufe der Woche wird das Flugzeug nach Flensburg transportiert. Hier werden Räder anmontiert, bevor es im nächsten Jahr in die neue Heimat auf der Nordseeinsel Föhr geht. Hier wird der rote Flitzer dann Rundflüge über die Insel fliegen.

Fotos: Air Service Berlin