Von Mitte Mai bis Ende Juni 2017 werden im Auftrag des Wasserstraßen Neubauamtes Berlin Erkundungsarbeiten im Gewässerbett des Landwehrkanals durchgeführt. Sie dienen dazu, die Planung der im Mediationsverfahren „Zukunft Landwehrkanal“ einvernehmlich beschlossenen Vorzugslösung für die Ufersanierung technisch, wirtschaftlich und ökologisch zu optimieren.

Die Vorzugslösung sieht neben einer Sanierung der historischen, denkmalgeschützten Ufersubstanz den Einbau stützender Bauteile im Wasser vor den vorhandenen Uferwänden vor. Das sind auf geraden Strecken überwiegend Vorschüttungen aus Wasserbausteinen, während in Kurvenbereichen Stahlspundwände ca. 1,5 m vor den Uferwänden in den Gewässerboden eingebracht werden, die 40 cm unter dem Wasserspiegel enden; der Zwischenraum zwischen Stahlspundwand und Ufermauer wird dann ebenfalls mit Wasserbausteinen verfüllt, um die stützende Wirkung herbeizuführen. Alle Einbauten enden unter Wasser, um das Erscheinungsbild des Kanals über Wasser nicht zu beeinträchtigen.

Um die neuen stützenden Bauteile entwerfen, bemessen und ausgestalten zu können, werden Baugrunderkundungen genau an den Stellen im Gewässerbett ausgeführt, an denen die neuen Bauteile nach der Vorzugslösung vorgesehen sind. Mit Rücksicht auf den starken Boots- und Schiffsverkehr auf dem Landwehrkanal während der Sommermonate erfolgen die Aufschlussarbeiten in zwei Phasen. Im Mai und Juni 2017 beschränkt sich das WNA Berlin auf die Streckenabschnitte des Kanals, die wegen ihrer Schäden vorrangig zu planen sind. Im Winter 2017/2018 soll dann der Hauptteil der Erkundungen folgen. Innerhalb der kommenden 6 Wochen werden 29 Drucksondierungen sowie 10 Bohrungen im Gewässerbett ausgeführt. Die Drucksondierungen werden mit gleichzeitiger Messung des Magnetfeldes zur kampfmitteltechnischen Sondierung des Baugrundes ausgeführt. Vorausauslaufend erkunden Taucher die Ansatzpunkte auf Kampfmittel.

Die 39 Aufschlusspunkte der ersten Kampagne verteilen sich auf etwa 7,5 km Kanalstrecke, beginnend im Mündungsbereich in Charlottenburg und endend im Urbanhafen. Vom Urbanhafen östlich bis zur Oberschleuse finden keine Erkundungen statt. Alle Arbeiten werden vom Wasser aus ausgeführt. Die technisch erforderliche Größe der schwimmenden Baugeräte macht dabei vorübergehende Schifffahrtssperrungen erforderlich. Bis Ende Juni 2017 wird der Landwehrkanal daher arbeitstäglich von 06:00 Uhr bis 10:00 Uhr abschnittsweise gesperrt. Die lokalen Sperrungen bzw. Einschränkungen werden durch das Schifffahrtsbüro des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Berlin mittels Schifffahrtspolizeichem Hinweis bzw. Anordnung bekannt gegeben und vor Ort gekennzeichnet